Fluch oder Segen für die deutsche Gesellschaft?

Die E-Mobilität schreitet voran. Sie kommt und das ist unaufhaltsam. Im Jahr 2020 war jede siebte Neuanmeldung in Deutschland entweder ein Hybrid- oder Vollelektroauto. Es gibt fast keine Autowerbung mehr ohne das Wort Elektro oder zumindest Hybrid.

Doch die Frage, die man sich stellen muss. Fluch oder Segen? Wie bei allen Erneuerungen, gibt es glühende Fans und Befürworter aber auch mindestens genauso viele Skeptiker und Gegner. Im Ausland kennt man dieses Phänomen als „German Angst“, alles was neu und ungewohnt ist macht uns Angst. So auch in diesem Fall, das Thema E-Mobilität wird in diese Richtung gedrängt.

„German Angst“

„Es wird mit etwas geliebtes und ein funktionierendes System genommen und durch etwas unsicheres und neues ersetzt“. Das ist oft der O-Ton vieler Gegner. Die Kosten sind angeblich viel höher als ein Normalbenziner. Was ist mit der Batterie, die ist doch umweltschädlich und das mit der CO2-Bilanz nur Augenwischerei. Wo kann ich laden? Wie lang kann ich fahren? Was ist bei Stau auf der Autobahn? Bleibe ich einfach stehen? Es gibt genug Mythen und Angstparolen. Besonders die Auto-Fans fühlen sich betrogen und vor den Kopf gestoßen. Angeblich gehen viele Arbeitsplätze verloren und die Automobilindustrie steht vor einem Kollaps. Über 1000 Zulieferer fühlen sich bedroht und Ihre Arbeit gefährdet. Möglicherweise stimmt das alles, die Frage ist jedoch auch warum hat man sich und seine Produkte nicht schon früher darauf eingestellt?

Die E-Mobilität kam nicht über Nacht.

Zu lang wurde Lobbyarbeit in die falsche Richtung betrieben, was heute vor allem die deutschen Autobauer deutlich zu spüren bekommen. Konkurrenz vor allem aus dem asiatischen Raum ist allgegenwärtig und überschwemmt den Markt mit bezahlbaren E-Autos. Aber auch andere europäische Autobauer haben Ihre Dieselsparte komplett aufgegeben und stecken die freien Gelder in die E-Mobilität. Alles eine Frage der Sichtweise uns Zukunftsvision, denn die richtige Ausrichtung beginnt bereits in der Gegenwart und diese haben einige verschlafen. Das jetzt noch aufzuholen ist nur mit viel Geld für Forschung und Entwicklung, Einkauf von Know-How oder einer geschickten Verzögerungstaktik verbunden.

Veränderungen sind unausweichlich

Egal wie, die E-Mobilität kommt und wird nicht nur den CO2 Haushalt verändern, sondern sogar unser bisheriges Landschaftsbild. Kurz gesagt es wird etwas entstehen was noch nie da war und eine ganze Branche auf den Kopf stellen.  Im Kern stellt sich für uns als Weinstraßen Energie eine ganz andere Frage: Wem gehört überhaupt die E-Mobilität bzw. wer ist denn für die Umsetzung verantwortlich? Fakt ist, dass die Bundesregierung bis 2025 und 2030 einiges subventionieren wird. Nicht nur der E-Autokauf wird mit ca. 6.000€ subventioniert, auch für der Ausbau der privaten Wallbox gibt es 900€, Voraussetzung ist beispielsweise der Bezug von Ökostrom. Denn nur so macht das Ganze Sinn, natürlich ist hierbei die Batterie das Zünglein an der Waage. Diese leistungsstarken Batterien werden durch großen Aufwand von Rohstoffen und CO2-Verbauch hergestellt. Somit kann nur der Bezug von Ökostrom die Bilanz und das grüne Gewissen retten. Der kürzliche Rohstofffund in Norwegen gibt uns etwas Hoffnung nicht allzu sehr von den Chinesen abhängig zu sein.

Wem gehört die E-Mobilität und wer fühlt sich für den Aufbau verantwortlich?

Kommen wir zum Kern der Frage zurück: Wem gehört die E-Mobilität und wer fühlt sich für den Aufbau verantwortlich? Die Autohäuser verkaufen Ihre Autos und maximal eine Wallbox dazu. Mehr wird eher weniger geboten, Grund ist oft das geringe Wartungsaufkommen und die wenigen Umsätze an Ersatzteilen. Natürlich sind auch Energieversorger sind indirekt dazu aufgerufen sich daran zu beteiligen. Manche machen das auch in hohem Maße z.B. die EnBW oder andere. Leider sind viele kommunale Stadtwerke er träge was das Thema betrifft. Dies ist auch der Grund warum die Anbieterlandschaft sehr bunt und durchwachsen wirkt. Sind Energieversorger oft mit der Energiewende beschäftigt und teilweise selbst auch überfordert damit, kommen immer mehr Start-Up Unternehmen auf den Punkt. Auch der Elektromeister von nebenan baut Ihnen eine Ladestation, jedoch fehlt die weitere Fragestellung der Abrechnung an öffentlichen Ladesäulen. Oder wissen Sie mit wie viel KW Sie laden dürfen oder sollten? Doch wer ist der richtige Begleiter? Alle können einen Bruchteil und am Ende steht der Kunde wieder mit gefährlichem Halbwissen da.

Wir von der Weinstraßen Energie sehen uns als Energiepartner, der den Kunden voll umfänglich beraten und vor allem begleiten möchte. Wir bieten nicht nur Wallboxen und deren Aufbau an, sondern vor allem verfügen wir über einen extra eDrive-Tarif. Dieser ermöglicht es die Kosten auf 4,25€ pro gefahrenen 100km zu senken. Ein durchschnittlicher Benziner beginnt hierbei mit 10€ aufwärts pro 100km. Es gibt leider noch viele Tücken, die hinter jeder Ecke lauern. Sind auch diese Kinderkrankheiten einmal zu Ende haben wir für die Zukunft eine interessante und spannende Antriebart für das tägliche Leben gefunden.

Fazit:

Aus unserer Sicht wir auf lange sich der Diesel verschwinden und dann wird sich ein gesunder Mix aus sparsamen Benzinern, funktionierenden E-Autos und erfolgsversprechenden Wasserstoffautos durchsetzen. Aber Achtung auch ein Wasserstoffauto wird von einem Elektromotor angetrieben. Der Hybrid kann die Lösung für Vielfahrer oder lange Urlaube sein. Das Auto ist täglicher Begleiter für Pendler oder Stadtliebhaber, immerhin fahren wir nicht jeden Tag 200-400km (aktuelle Reichweite der meisten E-Autos) zur Arbeit. Können wir die Ladestruktur schnell verbessern, kann das Wasserstoffauto Allzwecklösung sein. Da sollte doch für jeden die richtige Alternative dabei sein.